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Räuchermännchen
Die Räuchermännchen sind eine Erfindung aus dem Erzgebirge und dienen dazu
Räucherstäbchen abzubrennen. 1830 wurde das Räuchermännchen das erste Mal
erwähnt und heute ist es das Wahrzeichen erzgebirgischen Volkstum und des
erzgebirgischen Brauchtum, gerade zur Weihnachtszeit. Um Räucherstäbchen
abzubrennen stellt man eins auf den unteren Teil der zweiteiligen Holzfigur.
Dabei ist der obere Teil des Räuchermännchens hohl und das Räucherstäbchen
brennt im inneren langsam ab. Dann steigt der Rauch Richtung Mund des
Räuchermännchens und tritt dort als Pfeifenqualm (oft hat das
Räuchermännchen eine Pfeife) wieder aus.
Damit das Räucherstäbchen sein komplettes Aroma entfalten kann, wird es bevor es
in das Räuchermännchen gegeben wird, erst einmal offen auf den Tisch gestellt,
bis das Stäbchen richtig qualmt. Die Kunden der erzgebirgischen Weihnachtskunst
kommen aus aller Welt. Das sieht man vor allem auch daran, dass Kunden
unterschiedliche Wünsche haben. Dementsprechend gibt es Unmengen an
verschiedenen Ausführungen von Räuchermännchen und in allen erdenklichen Formen
und Größen. So gibt es Räuchermännchen in Form von Förster, Schäfer, Haustieren
und Soldaten (darauf zurückzuführen, dass der Bergbau eine hohe Einnahmequelle
darstellte und dort früher viele Soldaten stationiert waren). Räuchermännchen
dienen heutzutage als Weihnachtsschmuck. Sie werden daher zusammen mit
Schwibbögen,
Nussknackern und Spieldosen aufgestellt.
Auch als
Baumschmuck kann man heutzutage
Räuchermännchen finden, wenn auch ohne Funktion, sondern als
Aufhängevorrichtungen. Außerdem gibt es weitere, moderne Formen als stehenden
Räuchermännchen. Kantenhocker die auf die Tischkante gesetzt werden, sind dabei
genauso beliebt wie spezielle Szenarien, wie die drei Skatspieler. Natürlich
gibt es im Zuge der Emanzipation mittlerweile auch Räucherfrauen. Das kleinste
und größte Räuchermännchen befindet sich laut Guinness Buch der Rekorde im
Miniaturpark Kleinwelka, in Bautzen. Wenn früher der „Bau“ des Räuchermännchens
vornehmlich dem Handwerk des Erzgebirges überlassen wurde, gibt es heutzutage
auch Räuchermännchen für wenig Geld aus Billiglohländern. Diese sind oft von
minder schlechter Qualität und haben nichts mehr mit der traditionellen
erzgebirgischen Kunst gemein. Das Gegenstück des Räuchermännchens ist das
Moosmännel. Vor allem im oberen Vogtland, gibt er vermehrt den Moosmann zu
ergattern. Dabei stellt der Moosmann einen guten Naturgeist da, welcher armen
Familien half und hilft, indem er ihnen Naturalien, Kleidung und sogar Gold
darbietete. Dieses Gold soll der Moosmann aus Laub gemacht haben und der Legende
nach erscheint das Moosmännel vor allem zur Weihnachtszeit. Meist wird der
Moosmann aus Waldmaterialien hergestellt (Holz, Moos, Gräser) und wurde als
Lichterträger weiter entwickelt. Heutzutage findet man viele legendäre
Weihnachtsfiguren nebeneinander. So gehen die Traditionen Hand in Hand.
Räucherstäbchen dienen den Menschen vor allem als Botenstoffe. So kann man mit
Hilfe von Räucherkerzen das Haus in beinahe jeden gewünschten Duft eindecken.
Als Bestandteile dienen das harz des Weihrauchbaumes, Holzkohle, Kartoffelmehl,
Rotbuchenmehl und Sandelholz. Aus den Zutaten werden kleine Kegel geformt.
Hierfür werden die gemahlenen Zutaten alle nass vermengt und in entsprechende
Form gebracht. Traditionell gibt es Räucherkerzen in den weihnachtlichen Düften
Tanne und Weihrauch, aber mittlerweile gibt es auch jahresunabhängige Düfte.
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